Stefanie ist Death Trend Expertin, sie leitet Ihre eigene Consulting Agency „Good Grief“ in Amsterdam. Als globale Trendforscherin beobachtet Sie, wie sich Bedürfnisse, Verhaltensweisen, Mentalitäten und Werte der Menschen mit der Zeit verändern und durch einen Kulturwandel gehen. Durch ihren Sitz in Holland, hat Sie sich viel Wissen über den niederländischen Markt aneigenen können und vergleicht diesen auch ganz oft mit Entwicklungen in Ihren Heimatland Deutschland. Stefanie ist auch global unterwegs, und hat selbst in den USA an Projekten mitgearbeitet. Sie erforscht die aktuellsten Entwicklungen in vielen westlichen Ländern, USA, Japan, Europa und teilt Ihre Entdeckungen auf Instagram & Messen mit, sowie berät underschiedlichste Firmen in der „Death“ Branche.

Die Pflege, die Betreuung & der Tod Ihrer eigenen Großtante hatte Stefanie vor ein paar Jahren dazu bewegt sich mehr mit Ihrer eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen. Damals wollte Sie schon viele Entscheidungen die das Lebensende ihrer Großtante betreffen personalisieren, sie ist aber an vielen Gesetzen gescheitert. Weiters war sie verblüfft dass sich in der Bestatter Branche damals noch nicht vieles bezüglich Digitalisierung und Nachhaltigkeit getan hatte, was sich jetzt in den letzen Jahren schon sehr verändert hat.

Im Interview spricht Stefanie darüber dass „Der Tod ein Design Problem hat“ und mit Good Grief möchte Sie hier neue Impulse setzen und teilt neue Visuelle & Design Trends rund um das Thema Tod, Trauer & Endlichkeit. Die neue Generation hat nämlich ganz andere Wünsche wenn es um Ästehtik & Personalisierung geht.

Die Themen rund um den Tod sind extrem breit und beinhalten alles von Sterbe- & Trauer Kleidung, Musik, Essen, Friedhöfe, Planung, Architektur, Vorsorge, Vorstellung von Leben & Tod, das Erbe, die Trauer, die Lebens Feier, Erinnerungen & Erinnerungskunst, Digitalisierung.

Weitere Themen die Stefanie und ich während des Interviews ansprechen sind:

  • Der Wunsch nach mehr Transparenz bei Bestattungs Preisen
  • Digitalisierung der Beerdigungs Planung & Beratung
  • Generations Wandel bei Bestattern & der Anstieg von unabhängigen Bestattern
  • Der Wunsch nach Personalisierung & Persönlichen Ritualen
  • Selbstbestimmung & Selbstgestaltung anstatt an den Bestatter gebunden zu sein 
  • Rechte bzgl. des Lebensende wie z.B. „darf ich die Urne selbst tragen, den Leichnam zu Hause aufbewahren oder selbst an der Totenfürsorge teilnehmen“ 
  • Trends & gegenläufige Entwicklungen wie einerseits der Wunsch nach mehr holistischen Lösungen, wie persönliche Begleitung am Lebensende durch Death Doulas & Trauerbegleiter die auch Begleitung für die Familie anbieten, sowie der Wunsch auch auf das Wohlbefinden des Kunden auf einer spirituellen, finanziellen und gesundheitlichen Ebene zu schauen. Mehr Zeit für die Planung der Bestattung & Feier zu haben. Aber auch gegenläufige Trends wie direkte Kremation online bestellen zu können für Länder wo es keine Friedhofspflicht gibt. Hier wird der Leichnam abgeholt, die Urne nach Hause geliefert und die Feier von der Familie selbst organisiert. Man kann mit der Asche machen was man möchte. Für manche Menschen ist nämlich die Einäscherung selbst nicht wichtig, aber dafür die Gestaltung der Lebensfeier.
  • Nachhaltigkeit und CO2 freundlichere Beerdigungen „Recompose & Reerdigung“
  • Umdenken braucht Zeit, diese Zeit muss man sich für die Planung des eigenen Lebensende erst einmal nehmen
  • Urnen Parkplätze wie Kolumbarien als Zwischenstation und als Lösung für die Hektik die oft entsteht die Bestattung innerhalb von 2 Wochen durchführen zu müssen
  • Wie man die Zeit bei einer Reerdigung (die 40 Tage nach Eintritt des Todes dauert) nutzen kann um gemeinsam als Familie mit Ritualen den Abschied zu trauern und persönlicher zu gestalten
  • Wie wichtig es ist einen „öffentlichen demokratischen Ort der Trauer“ zu haben, falls die Asche nicht an einem Friedhof begraben wird und verschiedene Asche Anteile verschiedene Familien Mitglieder bekommen
  • Dass es bei der Abschiedsfeier nicht nur um die Wünsche des Verstorbenen geht, sondern auch dass die Trauer Gemeinde miteinbezogen wird
  • Erinnerungskunst wie z.B. Bilder mit der Asche des verstorbenen Kindes oder Sternenkind https://www.amberdevreng-shop.com/ oder Erinnerungs Puppen die der verstorbenen Person ähnlich schauen und Trost spenden https://knuffelmakers.nl/
  • Thematische Lebensfeiern mit Themen wie „Star Wars“ 
  • Emotionale Erbe – was möchte ich meiner Trauer Gemeinde hinterlassen
  • Digitale Erbe – was möchte ich digital von mir hinterlassen & welche Gesetze gibt es hier was mit meinen „digitalen Zwilling“ passiert
  • Die Trauer von unbeantworteten Fragen an Verstorbene & Vorsorge für Erinnerungen
  • Ein Abschiedsbrief an sich selbst
  • Künstliche Intelligenz & Hologramme der Verstorbenen
  • Holographische Konzerte von Celebrities nach ihren Tod 

Stefanie würde ihre eigene Lebensfeier so wie ihre eigene Hochzeit gestalten (nur liegend, nicht stehend), mit den selben Liedern, den selben Leuten und mit der selben Stimmung des Feierns von dem was man gemeinsam erlebt hat, sowie des gemeinsamen Essen, Trinken & Tanzen. Bei Stefanie soll unbedingt bei der Playliste ein Lied von Florence & the Machine dabei sein.

Weiter Vermerke vom Interview:

Buch „Digitale Seele“ von Moritz Reewege und Hans Block

Digitale Vorsorge:

https://www.joincake.com/

https://www.lantern.co/